Feier zum Internationalen Frauentag in Kettig

Zum 107 mal Jährt sich in diesem Jahr das Textilarbeiterrinnen aus der USA 1911 auf die Straße gingen und zum ersten mal für Ihre Rechte kämpften. Beim der Jährlichen Veranstaltung zum Internationalen Frauentag der Kettiger NaturFreunde konnten wieder überwiegend weibliche Gäste bei Kaffee und Kuchen die angereisten Frauen aus nah und
fern mit einem Vortrag über 100 Jahre Wahlrecht für Frauen von Elisabeth Mohrs nachdenklichen stimmen und informierten.
Frau Mohrs berichtete von Frauen aus heutiger Zeit, die leider immer noch weltweit aber auch hier bei uns in Deutschland benachteiligt sind im Beruf und Privat. In einer kleinen Chronologie konnte Mohrs den Zuhörerinnen anschaulich darstellen wie spät in der Welt und Europa Frauen das Wahl- und Mitbestimmungsrecht bekamen. In Deutschland wurde dies erst 1918 möglich und in der Schweiz gar erst seit 1971. In manchen Ländern dürfen Frauen heute noch nicht wählen.
So waren auch eine Familie der Roma aus Serbien nach Kettig gekommen und die stellvertretende Vorsitzende der Naturfreunde Kettig Jasminka Strempel berichtete erschütternde Tatsachen aus dem Leben der Roma, vor allem der Frauen in Serbien und auf dem gesamten Balkan. Grade in den Balkanstaaten wie Serbien, Kosovo, Bosnien, Albanien oder Mazedonien werden Frauen und Mädchen immer noch misshandelt und regelrecht versklavt. Die meisten Menschen die aus diesen Ländern zu uns kommen sind Roma. Ihre Chancen auf Asyl sind sehr gering weil diese Länder als sichere Herkunftsländer gelten. Zwangsheirat mit 12 Jahren, sexuelle Misshandlungen, Menschenhandel wo die ältesten der Familie die Frauen und Mädchen ohne Einwilligung der Eltern verkauft und begutachtet werden, und von willigen Männern gegen ihren Willen zum Sex und Sklavenarbeit gezwungen werden, sollen wirklich dort sicher sein ?, so fragten viele entsetzt. Im Alltag werden diese Roma wie staatenlose behandelt, haben keinerlei Rechte. Die medizinische Versorgung ist kaum vorhanden da es keine Krankenversicherung gibt. Korruption, sehr wenig Hilfe vom Staat, Gewalt, Terror und große Armut bestimmen das Leben der meisten Roma in den Balkanländern. In Zelten und Baracken am Rande der Großstädte hausen diese ohne Strom, Heizung genügend Wasser oder eine bezahlte Arbeit. Viele Frauen werden wenn Sie dem Terror entfliehen mit dem Tode bedroht und von der Familie verbannt oder ermordet. Diese Menschen haben keine Lebensperspektive in ihren Heimatländern wo zwar kein Krieg herrscht aber auch keine Zukunft um dort in Würde leben zu können. Sie haben nur eine Chance wenn sie ihr Land verlassen und bei uns ein neues und lebenswertes besseres Leben für die Frauen, Mädchen und Kinder bekommen können. Unser Appell, so Frau Strempel, die seit Jahren Flüchtlingsfamilien betreut und ihnen hilft, geht an die Politik wo nicht das Wohl der Menschen und ihre Not im Blickpunkt steht sondern wirtschaftliche Interessen, und ein Alibi um keine weiteren Flüchtlinge mehr aufnehmen zu müssen, obwohl wir laut Grundgesetz verpflichtet sind Menschen die in Not sind aufzunehmen und ihnen Asyl zu gewähren. Wo bleibt da die Menschlichkeit und Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen wenn wir die ärmsten der Armen weiter ausgrenzen und abschieben, und deren Länder als „Sicher“ einstufen, und somit den Hetzern von Rechts und ihrer Angstmacherei vor Überfremdung nachgeben. Der mit abstand jüngste männliche Teilnehmer der 5 Monate alte Elvin begeisterte die Damen mit seinen großen schönen Augen. Am Schluss der Veranstaltung gab es für alle Frauen der Feier noch eine rote Nelke als Zeichen der Solidarität und des Dankes.