Naturfreunde Kräuterwanderung in Kettig durchgeführt

Bei einer weiteren Kräuterwanderung unter der Leitung von Kräuterpädagogin Frau
Katharina Kindgen von der NABU trafen sich im Landschaftsschutzgebiet Kettiger Bachtal viele Interessierte Natur und Kräuterfreunde. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Kettiger Naturfreunde Oliver Hartmann, konnte Frau Kindgen den Teilnehmern nach einer kleinen theoretischen Einleitung eine Vielzahl von Kräutern auf der Kurzen Strecke am Ortsrand von Kettig zeigen. Vorbei an der Streuobstwiese am Keudelsweg mit vielen Gänseblümchen welche zu den Korbblütengewächs gehören und essbar sind. Auch die Vogelmiere gibt es das ganze Jahr und ist sehr gesund. Sie hilft bei Hautentzündungen und beruhigt die Haut. Doch Vorsicht ist geboten so Frau Kindgen, nur wenn sie Weiß blühen, sind es die richtigen. Wenn sie nicht blühen oder gar in Rot sind es Finger-Weg Pflanzen und können durchaus giftig sein. Die Kräuterexpertin aus dem Westerwald verwies darauf das viele Kräuter und Pflanzenarten essbar sind und grade in früheren Zeiten oft gegessen wurden, so auch die Vogelmiere. Das Kletterlabkraut das an der Haut und Kleidung kleben bleibt, bildet nur bis zur Sommersonnwende Samen und ist auch essbar. Das verwandte Duftlabkraut hingegen ist wegen der intensiven Landwirtschaft und den Pestiziden fast ausgerottet. Der Lerchensporn hingegen ist giftig und gehört zu den Waldpflanzen. Er blüht weiß oder lila. , auch die Zaumrübe ist hoch giftig mit ihren Roten oder schwarzen Blüten kann schon eine geringe Menge für den Menschen tödlich sein, erklärt die Kräuterexpertin aus dem Westerwald. Essbar sind auch der Weiß und Schwarzdorn. Jede Wildpflanze braucht ca 13 verschiedene Insektenarten um bestäubt zu werden. Das berühmte Jakobskreuzkraut hingegen ist vor allem für Tiere giftig. Beim Menschen kann es zu Leberzirrhose führen. Bei einer der Holunderplantagen die es in Kettig häufig gibt verwies Herr Hartmann auf die inzwischen große Bedeutung des Holunders für Kettig das das größte zusammenhängende Anbaugebiet in Deutschland sei. Frau Kindgen gab Tipps was man mit Holunder alles machen bzw herstellen kann, von Likör bis Marmelade, auch eine Heilende Wirkung wird dem Holunder nachgesagt.
Weiter über die Elmar-Hillesheim Wiese trug Frau Kindgen bei den Kräuterfreunden zwischendurch Gedichte vor, was zur allgemeinen Aufheiterung beitrug. Der Vorsitzende Oliver Hartmann erklärte den Teilnehmern die „Elmar Hildesheim“ Wiese, deren Weidenanbau und und die Verbundenheit zur Förder und Wohnstätte. Dabei nahm sie auch die aufgestellten Insektenhotels der FWS unter die Lupe. Die Biene sei das wichtigste Insekt/ Tier der Erde, wenn sie ausstirbt – stirbt etwas später auch der Mensch, so die Kräuterbiologin. Frau Kindgen hätte noch viele weitere Kräuter auf dem recht kurzen Stück zw. Anne Frank Schule und Elmar Hillesheim Wiese zeigen und erklären können, doch aus zeitlichen Gründen musste man zum Abschluss kommen. Herr Hartmann bedankte sich bei der NABU Expertin Frau Kindgen und bei allen Teilnehmern.

Projekt „Stärkenberatung“ aus Ludwigshafen besucht Kettig & Leutesdorf

Mehr Unterstützung des Landesverbandes für die Naturfreunde Ortsgruppen aus Kettig und Leutesdorf vereinbart

Die NaturFreunde Deutschlands sind ein Umweltschutzverband der seit seiner Gründung
in Wien 1895 in vielen Bereichen aktiv sich für die Natur, sanften Tourismus Sport und Kultur einsetzt. Aber auch in Heimatkundlichen oder sozialen Bereichen sind die Naturfreunde sehr engagiert.

In Rheinland Pfalz gibt es knapp 40 Ortsgruppen mit über 4000 Mitgliedern. Alle OGs haben zunehmend Probleme ihre Vereinstätigkeiten entsprechend zu gestalten und zu planen.
Zwei Ortsgruppen der Naturfreunde sind im nördlichen Rheinland Pfalz beheimatet. Leutesdorf mit der Edmundshütte gegenüber dem Geysir und Kettig.
Alle anderen Ortsgruppen sind großteils in der Pfalz zu Hause.
Wegen den oft personellen und organisatorischen Problemen vieler Ortsgruppen hat sich das Projekt Stärkenberatung vom Landesverband der Naturfreunde Rheinland-Pfalz zur Aufgabe gemacht die einzelnen OGs vor Ort zu besuchen und sich mit ihnen auszutauschen zu beraten und evtl. Tipps zur Verbesserung der Vereinsarbeit zu geben.
In Kettig trafen sich aus diesem Anlass Zwei Vertreter des Projektteam Stärkenberater,
und Vorstandsmitglieder der beiden OGs Kettig und Leutesdorf.

Bei der Sitzung stellten sich sowohl das Projektteam Steffi Gora und Johannes Dörr vom Naturfreunde Landesverband RLP als auch die Vertreter des Kettiger Naturfreunde mit Oliver Hartmann als Vorsitzender, Silvia Nesseler Kassiererin, Jasminka Strempel Stellv. Vorsitzende und Elisabeth Mohrs als aktives Mitglied den beiden Gästen vor. Für die Naturfreunde aus Leutesdorf ist von der anderen Rheinseite der Kassierer Rene Otten nach Kettig gekommen.
Besprochen wurden wie zum Beispiel der Anteil der Mitglieder an Veranstaltungen gesteigert werden kann oder wie man Nicht Mitglieder zur Mitgliedschaft bewegen kann ohne sie zu bedrängen. Auch schlecht laufende Veranstaltungen wieder zu beleben oder die Mitgliedsbeiträge für sozial schwache anzupassen, war ein interessantes und viel diskutiertes Thema bei dem Austausch von Landesverband und den beiden Ortsgruppen.
Grundsätzlich aber so das Fazit sind beide Ortsgruppen Kettig und Leutesdorf mit
der gegenwärtigen Entwicklung zufrieden, beide verzeichnen in den letzten Jahren
einen Mitgliederzuwachs. Eine vor mehreren Jahren drohende Auflösung der OG Leutesdorf konnte abgewendet werden und es wurde wieder eine engere Kooperation der in den letzten Jahren eingeschlafenen Freundschaft zw. Leutesdorf und Kettig vereinbart.
Für die Kettiger hat sich besonders die intensive Venetzung und Kooperation mit anderen Vereinen und Organisationen (z.B. Bündnis Klimaschutz Mittelrhein) als Überlebensstrategie und Erfolgsfaktor bewährt. Bei den Leutesdorfern ist sicher die erfolgreiche Verpachtung ihrer gut-gehenden Naturfreunde Hütte ausgezahlt. Auch Personell in den Vorständen sind beide zur Zeit gut aufgestellt und zufrieden.

Mit dem Stärkenberater-Team Steffi und Johannes wurde vereinbart sich regelmäßig zu treffen, sich weiter auszutauschen, zu informieren über andere Ortsgruppen mit ähnlichen
Problemen und Ideen zu alternativen Herangehensweise oder Veranstaltungen entsprechend weiter zu geben.

Zum Abschluss des sehr informativen Treffens der Naturfreunde aus dem Landesverband in Ludwigshafen und den beiden OGs Leutesdorf und Kettig entspannte man sich am Rhein bei einem guten Essen.

Fast 20 Vogelarten im Kettiger Bachtal gehört

Bei schönem Wetter trafen sich in aller Frühe um 04.00 Uhr ca. 20 Interessierte Menschen um sich in der Natur die Vielfalt an Vögeln mit der Vogelliebhaberin Anja Müller und dem Vorsitzenden der Kettiger Naturfreunde Oliver Hartmann anzuhören und zu sehen. Alle gingen davon aus, dass es deutlich weniger Vogelarten an diesem Morgen zu hören waren, alle meinten, zu Pfingsten machen sich nur wenige interessierte Menschen früh morgens um 4 Uhr auf den Weg, um in der Morgendämmerung Vögel bestimmen oder genießen zu können, alle waren überrascht von den Dingen, die sich dann zum Guten gewendet hatten!
Der Pfingst-Vogel-Spaziergang war von den Naturfreunden Kettig organisiert, von Anja Müller geleitet, und wieder ein überraschend schönes Erlebnis.
Immerhin hörten und sahen 20 Natur- und Tierliebhaber an diesem besonderen Morgen und dem zarten erwachen der Natur und Tierwelt nach anfänglich entfernten Rufen der Amsel dann im Laufe der kommenden 2,5 Stunden immerhin fast 20 Vogelarten! Nach dem etwas schüchternen Gesang von den sich stets wiederholenden Singdrosseln, vereinzelt singenden Rotkehlchen und Mönchsgrasmücke entstand bei einer sich zaghaften rosarot sich ankündigen Sonne ein immer kraftvoller werdendes Vogelkonzert, dann in voller Stärke. Dabei ist es nicht leicht, einzelne Vogelarten herauszufiltern und zu bestimmen. Erstaunlich war der Artenreichtum bei unseren geliebten Singvögeln. So erfreuten uns ein Pirol und Zaunkönige, auch frei sichtbar singend in Buchfinken und Goldammern. Auch Fasane, Kleiber, Blaumeise und der Zilpzalp gaben sich zu erkennen. Es entstanden viele Fragen und ein lebhaftes Interesse.
Zum Abschied durch ein von der stellvertretenden Vorsitzenden des Naturfreunde, Jasminka Strempel und Elisabeth Mohrs liebevoll vorbereitetes Frühstück in der Cafeteria der Förder- und Wohnstätte, hieß es dann nur noch: „Bis zum nächstes Jahr und Berg Frei!“